„Alles ist gut“ – wenn Kommunikation nicht sagt, was wirklich los ist

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Wir alle kennen diese Momente: Wir fragen jemanden im Team, wie es ihm oder ihr geht – und bekommen ein knappes „Alles gut“ zurück. Doch der Blick, der Tonfall oder das Verhalten erzählen eine ganz andere Geschichte.

Man spürt: Da ist etwas unausgesprochen.

Andere wiederum reagieren sehr direkt oder impulsiv – manchmal so unverblümt, dass es irritiert oder sogar verletzt. Was oft fehlt, ist eine gemeinsame Ebene: ein Raum, in dem ehrliche, respektvolle Kommunikation möglich ist. Kommunikation auf Augenhöhe, wie wir sie uns wünschen, bleibt aus. Stattdessen entstehen Spannungen, Missverständnisse – oder Distanz.

Warum fällt es so schwer, sich mitzuteilen?

In meiner Arbeit als Coach erlebe ich es immer wieder: Viele Menschen tun sich schwer, über das zu sprechen, was wirklich in ihnen vorgeht. Sie spüren Unzufriedenheit, Frust oder Überforderung – können diese Gefühle aber oft nicht konkret benennen.
Stattdessen wird geschluckt, verdrängt oder abgelenkt. Konflikte brodeln unterschwellig, Bedürfnisse bleiben unausgesprochen.

Ein möglicher Grund: Wir haben nie gelernt, über unsere Gefühle differenziert zu sprechen. Für viele Menschen gibt es nur ein grobes emotionales Raster – „gut“, „schlecht“, „genervt“, „sauer“. Doch echte Selbstklärung beginnt da, wo wir genauer hinsehen: Bin ich enttäuscht? Verunsichert? Erschöpft? Vielleicht sogar verletzt?

Denn: Was ich nicht benennen kann, kann ich auch nicht kommunizieren.

Hinzu kommt, dass in vielen Teams oder Organisationen das Vertrauen fehlt. Die Angst, sich verletzlich zu zeigen, ist groß. Vor allem im beruflichen Kontext befürchten viele:

  • „Wenn ich Schwäche zeige, zweifelt man an meiner Kompetenz.“
  • „Wenn ich ehrlich sage, dass mich etwas überfordert, denkt man, ich bin nicht belastbar.“

Diese Sorgen sind nicht unbegründet. Die Angst vor Ablehnung oder einem Imageverlust führt oft dazu, dass Menschen lieber den sicheren Weg wählen: nichts sagen, nichts zeigen – und mit einem knappen „Alles gut“ durch den Tag gehen.
Doch innerlich kostet das enorm viel Energie.

Kommunikation, die verbindet: Gewaltfreie Kommunikation (GFK)

Ein wirkungsvoller Ansatz, um wieder in einen echten Austausch zu kommen, ist die Gewaltfreie Kommunikation (GFK) nach Marshall Rosenberg. Sie bietet einen klaren Rahmen, um sich ehrlich mitzuteilen – ohne andere anzugreifen oder sich selbst kleinzumachen.

Die Methode basiert auf vier Schritten:

  1. Beobachtung – Was nehme ich konkret wahr, ohne zu bewerten?
  2. Gefühl – Was empfinde ich in dieser Situation?
  3. Bedürfnis – Welches (unerfüllte) Bedürfnis steckt dahinter?
  4. Bitte – Was wünsche ich mir konkret – von mir selbst oder von anderen?

Diese Struktur klingt einfach, ist in der Umsetzung aber oft herausfordernd. Sie erfordert Selbstreflexion, Klarheit – und den Mut, sich zu zeigen.

Lassen Sie uns Gemeinsam durchstarten!

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