Veränderung ist allgegenwärtig – im Beruf, im Privatleben, manchmal sanft, manchmal mit voller Wucht. Und oft kommt sie genau dann, wenn wir das Gefühl haben, gerade erst alles im Griff zu haben. Doch während manche Menschen von Unsicherheit und neuen Herausforderungen überrollt werden, scheinen andere stabil, ja fast gelassen zu bleiben. Was machen diese Menschen anders?
Ein Teil der Antwort liegt in einem psychologischen Konzept, das in den letzten Jahren immer mehr Beachtung gefunden hat: Resilienz – die innere Widerstandskraft. Und eine besonders spannende Perspektive darauf bietet das sogenannte Hardiness-Modell der Psychologin Suzanne Kobasa.
Was macht widerstandsfähige Menschen aus?
Laut Kobasa gibt es drei zentrale Eigenschaften, die einen Menschen resilient gegenüber Stress und Veränderungen machen. Sie nennt sie die „drei Cs“:
- Commitment (Engagement): Resiliente Menschen bleiben verbunden – mit dem, was sie tun, mit anderen Menschen und mit ihren eigenen Werten. Sie suchen nach Sinn – auch in schwierigen Zeiten.
- Control (Kontrolle): Sie haben das Gefühl, aktiv Einfluss auf ihr Leben nehmen zu können. Selbst wenn nicht alles steuerbar ist, fokussieren sie sich auf das, was in ihrer Hand liegt.
- Challenge (Herausforderung): Sie betrachten Veränderung nicht als Bedrohung, sondern als Chance zum Wachsen. Fehler sind für sie keine Niederlage, sondern Lernstoff.
Diese drei Haltungen wirken wie ein psychologisches Immunsystem: Sie helfen, mit Druck umzugehen, neue Perspektiven zu gewinnen und handlungsfähig zu bleiben.
Wie kann man das üben?
Auch wenn manche Menschen von Natur aus resilienter wirken – Resilienz ist keine angeborene Superkraft, sondern etwas, das man trainieren kann. Eine hilfreiche Methode dafür ist die sogenannte Herausforderungsimagination:
Stellen Sie sich bewusst eine schwierige, aber realistische Situation vor – zum Beispiel ein unangenehmes Gespräch oder eine Phase beruflicher Unsicherheit. Gehen Sie gedanklich durch, wie Sie sich verhalten möchten, welche inneren Stärken Sie nutzen und welche Haltung Ihnen hilft.
Dieses mentale Training ist wie ein Probelauf für den Ernstfall – es reduziert Stress, stärkt Ihre Handlungskompetenz und macht Sie auf die eigenen Ressourcen aufmerksam.