Warum Sie nicht zuhören – und wie Sie es besser machen anhand eines Praxisbeispiels

Warum du nicht zuhoerst

Echte Kommunikation beginnt, wenn Sie wirklich zuhören.

„Ich verstehe einfach nicht, warum mein Team nicht mitzieht,“ sagte ein Klient kürzlich zu mir. Er wirkte frustriert, die Stirn in Sorgenfalten gelegt.

„Hast du sie gefragt, was sie brauchen?“ fragte ich zurück.

„Natürlich! Aber ich bekomme keine klaren Antworten. Sie schweigen oder lenken vom Thema ab.“

Ich hielt kurz inne und stellte dann die entscheidende Frage: „Hast du ihnen wirklich zugehört – oder nur darauf gewartet, zu antworten?“

Er schaute mich überrascht an. Und genau hier beginnt der Schlüssel zur stressfreien und erfolgreichen Kommunikation – ein Ansatz, der auch wichtige Elemente des Stressmanagements beinhaltet.

Dieser Klient, ein talentierter Manager, hatte eines der häufigsten Probleme im beruflichen Alltag: Er glaubte zuzuhören, wartete aber in Wirklichkeit nur darauf, seine eigenen Argumente vorzubringen. Das Resultat? Frust, Missverständnisse und noch mehr Stress. Diese Dynamik ist typisch in stressbeladenen Situationen. Stress entsteht oft durch eine kognitive Bewertung der Situation – und hier kann aktives Zuhören helfen, die Kommunikation zu entlasten.

Vielleicht erkennen Sie sich selbst in dieser Situation wieder. Doch das Schöne ist: Zuhören ist eine Fähigkeit, die Sie gezielt trainieren können.

Die drei häufigsten Zuhörer-Fallen und wie Sie sie vermeiden:

1. Sie hören nur die Worte, nicht die Gefühle

Viele von uns achten nur darauf, was gesagt wird – nicht darauf, wie es gesagt wird.

Kognitive Stressbewältigungsmethoden können ihnen helfen, empathischer zuzuhören. Achten Sie auf Tonfall, Körpersprache und Pausen. Diese Elemente verraten oft mehr als die Worte selbst.

2. 2. Sie planen ihre Antwort, während der andere noch spricht

Ein klassischer Fehler. Sobald Sie sich dabei ertappen, stoppen Sie sich selbst und konzentrieren sich wieder auf den Sprecher.

Eine Übung aus dem Achtsamkeitstraining: Wiederholen Sie gedanklich, was gesagt wurde. Diese Technik wird oft in Stressmanagement-Seminaren gelehrt.

3. Sie glauben, Sie müssen immer eine Lösung anbieten

Manchmal wollen Menschen einfach nur gehört werden. Sage nicht sofort: „Was du tun könntest, ist…“ sondern versuchen Sie es mit: „Das klingt wirklich herausfordernd. Erzähl mir mehr darüber.“

Praxisbeispiel:

Nach unserem Gespräch beschloss der Klient, bei seinem nächsten Teammeeting anders vorzugehen. Statt sofort Antworten zu suchen, stellte er offene Fragen wie: „Wie fühlt ihr euch gerade mit diesem Projekt?“ oder „Gibt es etwas, das euch gerade besonders herausfordert?“

Das Ergebnis? Sein Team begann zu sprechen. Zum ersten Mal fühlte sich der Raum wie ein echter Austausch an. In seinen Worten: „Ich habe erkannt, dass ich nicht derjenige bin, der immer reden muss. Mein Team hat so viele gute Ideen – ich musste ihnen nur den Raum geben.“ Dieser Perspektivwechsel ist ein Beispiel für eine erfolgreiche Stressprävention am Arbeitsplatz und zeigt, wie Strategien zur Stressbewältigung konkret umgesetzt werden können.

Stellen Sie sich vor, wie sich Ihre Beziehungen – ob im Job oder privat – verändern könnten, wenn Sie diese kleinen, aber mächtigen Änderungen umsetzen. Menschen fühlen sich gehört, verstanden und respektiert. Konflikte werden seltener. Und Sie fühlen sich nicht mehr allein verantwortlich für jede Lösung.

Lassen Sie uns Gemeinsam durchstarten!

Oder buchen Sie sich ein kostenloses Erstgespräch, indem wir über Ihr Anliegen sprechen.

Ina Backhaus 4

Das könnte dich auch interessieren