Eine gesunde Pausenkultur stärkt Mensch und Unternehmen

04.05.2023

Hand aufs Herz: Wie oft kommt es vor, dass Sie mittags mit einem Snack vor dem Rechner sitzen und durcharbeiten? Auch wenn viel zu tun ist: Verzichten Sie nicht auf Ihre Pause. Das gilt das umso mehr, wenn Sie in einer Führungsposition sind. Denn Sie wirken als Vorbild und sind verantwortlich für eine gesunde Pausenkultur. Warum es sich lohnt, konsequent Auszeiten zu nehmen und auch die Belegschaft dazu anzuhalten, lesen Sie hier.

Arbeitspausen müssen sein – auch laut Gesetz

Das Arbeitszeitgesetz besagt, dass Beschäftigten bei einer 6 bis 9 Stunden andauernden Tätigkeit eine Pause von mindestens 30 Minuten zusteht. Ab 9 Stunden Arbeitszeit ist eine Pause von mindestens 45 Minuten vorgeschrieben. Diese muss man nicht am Stück nehmen, die Pausenzeit kann auch aufgeteilt werden. Als offizielle Pause gilt übrigens eine Auszeit von mindestens 15 Minuten. Unabhängig von der gesetzlichen Regelung ist es ratsam, auch kürzere Auszeiten von 5 bis 10 Minuten in den Arbeitstag zu integrieren. Die Faustregel: Fünf Minuten pro Stunde und eine Mittagspause von mindestens einer halben Stunde.

Geist und Körper brauchen Erholung

Pause machen – was bringt das? Fakt ist: Die Leistungsfähigkeit des Menschen nimmt nach 70 bis 80 Minuten Tätigkeit ab. Aufmerksamkeit und Konzentration lassen nach, das Risiko für Fehler und Unfälle steigt. Spätestens nach 90 Minuten ist eine Erholungspause sinnvoll, also möglichst noch bevor spürbare Müdigkeit einsetzt, die Motivation schwindet und die Qualität der Arbeit leidet. Übrigens: Je länger man mit der Pause wartet, desto größer die Erschöpfung und desto länger die Erholungsphase!

Besser ist es, nach einer Stunde konzentrierter Arbeit kurz abzuschalten und den „Kopf freizumachen“. Nach der Pause profitiert man vom Erholungseffekt und arbeitet aufmerksamer, genauer und kreativer. Auch langfristig ist man leistungsfähiger und produktiver, als wenn man häufig auf Pausen verzichtet und durcharbeitet.

Für eine konsequente Pausenkultur

Regelmäßige Pausen reduzieren Ermüdung, Stress und Fehleranfälligkeit. Sie machen Führungskräfte und Belegschaft mental widerstandfähiger. Das gilt nicht nur in herausfordernden Phasen. Auszeiten gehören zur Psychohygiene und zur Prävention von Erschöpfung und Burnout. Vorgesetzte sollten dabei mit gutem Beispiel vorangehen, selbst regelmäßig Pausen machen und das Team ebenso dazu ermuntern.

Mehr noch, Pausenregeln sollten konsequent umgesetzt werden. In vielen Betrieben herrscht nämlich immer noch der Irrglaube vor, mit „Durcharbeiten“ zeige man vollen Einsatz, Leistungswillen und Durchhaltevermögen. Hier sollten gerade Führungskräfte umdenken und dagegenhalten. Jeder bzw. jede dritte Beschäftigte in leitender Position lässt nämlich häufig Pausen ausfallen – bei den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ist es jede bzw. jeder fünfte.

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Raum für nachhaltige Regeneration

Je nach Tagesform kann man die Pause aktiv gestalten – z. B. mit einem kleinen Spaziergang an der frischen Luft, einer Runde Jogging oder Bürogymnastik. Sich bei einer Tasse Kaffee oder beim Mittagessen mit anderen austauschen wirkt oft erfrischend und stärkt dazu noch den Zusammenhalt im Team. Manchmal dagegen verlangt der Körper Ruhe, so dass eine Atem- oder Entspannungsübung besser geeignet ist, um die Batterien wieder aufzuladen.

Im Allgemeinen sollte die Pausengestaltung im Kontrast zur überwiegenden Art der Tätigkeit stehen: Bei sitzenden Berufen hilft es, sich die Füße zu vertreten, bei Jobs mit viel Kundenkontakt kann eine Pause alleine und in Ruhe erholsam sein. Die räumliche Trennung von Arbeits- und Pausenumgebung ist sinnvoll. Unternehmen sollten daher über Pausenräume verfügen, die ansprechend gestaltet sind und dem natürlichen Bedürfnis nach Erholung entgegenkommen.

Regeln für eine gesunde Pause

Ermöglichen Sie erholsame Auszeiten, indem Sie für sich selbst und Ihr Team abstecken:

  • Arbeitsziele sollten realistisch sein und Pausenzeiten erlauben
  • Jeder soll konsequent Pausen machen und dabei Mindestzeiten einhalten
  • Wann kurze Pausen gemacht werden, sollte möglichst jeder selbst entscheiden – angepasst an die eigenen Bedürfnisse und an die Arbeitsabläufe
  • Pausenvertretungen müssen geregelt sein
  • Während Pausen bitte nur in Ausnahmefällen berufliche E-Mails checken oder Dienstgespräche am Handy führen

Der Erholungseffekt ist größer, wenn generell berufliche Themen und Medienkonsum in der Pause außen vor bleiben. Übrigens: Auch ein regelmäßiger und erholsamer Feierabend trägt zur Erholung bei und fördert die Produktivität. Wer rechtzeitig laufende Vorgänge abschließen kann, die wichtigsten Aufgaben für den nächsten Tag notiert und den Schreibtisch aufgeräumt verlässt, kann danach besser abschalten.

Wirksame Stressprävention und Entspannung für Sie und Ihre Belegschaft

Gezielt in der Pause entspannen, Stress abbauen und Burnout vorbeugen – dabei helfen verschiedene Techniken. Als Trainerin für Entspannungsmethoden wie Business Meditation, Progressive Muskelentspannung und Autogenes Training unterstütze ich Sie und Ihr Team gerne bei der Prävention von Stress und Burnout. Als Expertin für Mitarbeitergesundheit empfehle ich Ihnen speziell mein Workshop-Konzept für Unternehmen: Es behandelt im Laufe von 12 Monaten Themen wie Stressmanagement und Resilienztraining, Entspannungsmethoden, Kommunikation und Ernährung. Sprechen Sie mich an und profitieren Sie von nachhaltiger Stressbewältigung für Mitarbeiter in Frankfurt am Main, von individuellem Burnout-Coaching in Langen oder Betrieblichem Gesundheitsmanagement in Darmstadt!